Als Sängerin an Trauerfeier in Unterentfelden
Wenn ich als Trauersängerin in Kirchen in Begleitung eines Pianisten auftrete, singe ich im Normalfall ohne Verstärker. Die Akkustik in den meisten Kirchen ist für das Singen ohne Mikrophon hervorragend geeignet. Gerade im Duo lässt sich wunderbar akkustisch arbeiten. Es gibt aber auch Ausnahmen. Gestern hatte ich einen Auftritt als Sängerin an einer Trauerfeier in Unterentfelden, im Kanton Aargau. Die reformierte Kirche ist kein eigentliches Kirchgebäude, sondern der Saal des Kirchgemeindehauses. Im Bühnenbereich gibt es Teppiche und die vielen Fenster sind allesamt mit langen, teils auch schweren Vorhängen versehen. Das schluckt doch ziemlich an Klang und kann für eine Sängerin erschwerend sein.
Akkustik wie im Konzertsaal, nicht wie in einer Kirche
Vor einem Auftritt schaue ich mir immer Bilder der Location an und frage nach, wieviele Personen in etwa am Anlass teilnehmen werden. So kann ich am besten entscheiden, welches Equipment ich für den Auftritt benötige. Für den Auftritt als Sängerin an der Trauerfeier in Unterentfelden gestern war der Fall aber nicht so ganz klar. Würde meine Stimme den Raum ohne Mikrophon füllen können? Zur Sicherheit nahm ich mein Soundsystem mit. So konnte ich vor Ort entscheiden, ob ich ohne oder mit Mikrophon singen würde.
Vor Ort eingetroffen fiel die Entscheidung ganz schnell. Zwar ist die Akkustik des Kirchgemeindehauses Unterentfelden nicht die einer Kirche, aber doch eines Konzertsaals. Eine gute Akkustik, aber mit viel weniger Hall als in einer Kirche. Ausserdem wusste ich, dass die Trauergäste still und aufmerksam sein würden. Ich entschied mich also gegen Mikrophon und Verstärker und vertraute ganz auf die Kraft meiner natürlichen Stimme. Definitiv der richtige Entscheid!
Eine Trauerfeier mit vielen musikalischen Klassikern
Die Organistin begann die Abdankung mit dem Air von Bach und beendete die Trauerfeier mit dem berühmten Largo von Händel. Diese beiden klassischen Stücke sind äusserst beliebt und bekannt. Meine Aufgabe war es, das „Ave Maria“ von Schubert, das „Hallelujah“ von Cohen und das Lied „Time to say goodbye“ von Andrea Bocelli zu singen. Die Trauergäste liessen sich am Ende meines dritten Liedes sogar zu einem Spontanapplaus hinreissen, was bei Abdankungen eher unüblich ist.
